Großstadt Rahlstedt

Berndt Wagner

 

Wie in dieser Ausgabe des Oldenfelder Blatts berichtet wird, haben auch in diesem Jahr wieder viele Oldenfelder an der städtischen Aktion „Hamburg räumt auf“ teilgenommen. Zwei von ihnen, Uwe Spier und der Verfasser dieser Zeilen, haben sich dabei um einige ganz besondere Fälle gekümmert, denn wie Sie vielleicht wissen, haben sich die Freiwillige Feuerwehr Meiendorf und die Bürgervereine Rahlstedt und Oldenfelde zum Förderkreis „Rote Schilder“ zusammengeschlossen. Durch rot/weiße Ortsteilschilder soll die Bedeutung des Stadtteils herausgestellt werden.

 

Alte Sieker Landstraße stadteinwärts
Alte Sieker Landstraße stadteinwärts

Der Osten Hamburgs rückt immer mehr in den Blickpunkt der Stadt und so mag sich so mancher gewundert haben, dass allein der Stadtteil Rahlstedt mit beinahe 90.000 Einwohnern eine Bevölkerungszahl erreicht, die mit der Schwerins verglichen werden kann.

 

Und für eine „Großstadt“ wie Rahlstedt ist es nicht ungewöhnlich, dass sie sich ebenfalls aus Ortsteilen zusammensetzt, die eine lange eigenständige Geschichte haben. So wurde z.B. das Bauerndorf Oldenfelde erstmals 1296 urkundlich erwähnt und kam erst 1927 zu Rahlstedt. Es ist keine Ausgrenzung, eher ein liebenswerter Chauvinismus, wenn man sich als Oldenfelder oder Meiendorfer fühlt, auch wenn man gleichzeitig Rahlstedter ist. Und so sind wir gleichzeitig auch noch Wandsbeker und eben Hamburger.

 

Der Förderkreis „Rote Schilder“ greift dieses Heimatgefühl auf und setzt sich für eine Kennzeichnung der jeweiligen Ortsteile ein. Deshalb gibt es seit kurzem nicht nur „Hamburgensien“, sondern auch „Rahlstedtensien“ – nämlich rot/weiße Ortsteilschilder, die auf den jeweiligen Ortsteil innerhalb Rahlstedts hinweisen.

 

Und – einmalig in ganz Hamburg – kombinierte Schilder, die sowohl auf den Eintritt in den Stadtteil, als auch auf den jeweiligen Ortsteil hinweisen.

HSV, "über alles"
HSV, "über alles"

Ein Förderkreis, selbst wenn er sich aus so honorigen Institutionen wie Feuerwehr und Bürgerverein zusammensetzt, ist aber keine Behörde, und deshalb war diese „Rahlstedtensie“ nur mit der wohlwollenden Unterstützung unseres Bezirksamtes in Wandsbek möglich, wobei besonders das Referat „Wegeaufsicht“ und der Bauhof in der Rahlau besonders erwähnt werden müssen – schon deshalb, weil so oft über Bürgerferne der Verwaltung geklagt wird.

 

Leider sind dieser Schilder auch beliebte Flächen für Schmierereien oder Aufkleber, so dass am 25. März die vielen Oldenfelder nicht nur Müll von  Wegen und Plätzen gesammelt haben, sondern dass auch die Stadt- und Ortsteilschilder gereinigt wurden. „Zufällig“ waren alle Oldenfelde-Schilder zwischen dem Bahnhof Berne und dem Gymnasium Meiendorf mit dem Schriftzug „HSV“ beschmiert und mit Aufklebern versehen. Das ist auch weniger anstrengend, als selbst Fußball zu spielen. Noch anstrengender war es nur noch, diese Schmierereien zu entfernen. Es hat sich aber gelohnt, denn seit dem gewinnt der HSV auch wieder.

Neue Ortsschilder >OLDENFELDE<

Rote Ortsteilschilder empfinden viele - vor allem ältere - Oldenfelder und Bewohner angrenzender Ortsteile wie Rahlstedt und Meiendorf immer noch als angenehme Blickfänge.

Schilder mit dem Ortsnamen >Oldenfelde< stehen z. Zt. noch an folgenden Standorten, die die Grenze des Ortsteils kennzeichnen:

Neu-Einweihung des Ortsschild an der Oldenfelder Straße
Neu-Einweihung des Ortsschild an der Oldenfelder Straße

Alter Zollweg/Rahlstedter Weg (Blumeninsel)

Bargteheider Straße/Grubes Allee

Oldenfelder Straße gegenüber der kath. Kirche

Bargkoppelweg 4

Fasanenweg 18

Meiendorfer Straße/Berner Straße

Schierenberg/Eismeerweg

U-Bahnhof Berne/Oldenfelder Seite

Sie zu erhalten, hat sich der “Förderkreis rote Ortsteilschilder“ in einer Art Patenschaft mit dem Bezirksamt Wandsbek vorgenommen, den unser ehemaliger Vorsitzende Berndt Wagner ins Leben gerufen hat. Ihm gehören neben dem BVO auch der BV Rahlstedt und die Feuerwehr Meiendorf an. Die Schilder von Zeit von Zeit zu reinigen und Aufkleber bekannter Hamburger Fußballvereine und Rapperbands von ihnen zu entfernen, damit ist es nicht getan, sondern defekte Schilder sollten auch ersetzt werden.

Ortsschild >Oldenfelde< am Berner U-Bahnhof
Ortsschild >Oldenfelde< am Berner U-Bahnhof

Eine Zuteilung des BZA Wandsbek aus Tronkgeldern der Spielbank machte es jetzt möglich, zwei Schilder zu ersetzen bzw. neu anzubringen. Unter der Federführung des BV Oldenfelde werden im zweiten und dritten Schritt auch Schilder in Rahlstedt und Meiendorf ersetzt.

Die Bilder zeigen die „Neu-Einweihung“ des Schildes an der Oldenfelder Straße am 19.2.2015 und das neu angebrachte Schild am Berner U-Bahnhof.