Matthias Claudius Vortrag

K.T.

                                                          

Das Abendlied „Der Mond ist aufgegangen …..“ war nicht Mittelpunkt des Vortrages des Anwalts und Historikers Michael Pommerening (Inhaber des Bundesverdienstordens), den er auf Einladung des BVO einem kleinen, aber interessierten Kreis am 16.4.2015 im Gasthaus Oldenfelde über Matthias Claudius vorgetragen hat.

Das Leben und Wirken des Lyrikers und Übersetzers, der ab 1740 in Reinfeld (SH) in recht einfachen Familienverhältnissen aufgewachsenen und 1815 in Hamburg gestorbenen ist, haben wir in der Märzausgabe 2015 des Oldenfelder Blattes ausführlich geschildert.

Herrn Pommerening gelang es, seine Zuhörer/innen mit Anekdoten und Hintergründigem aus dem Leben Claudius zu fesseln. Seien es die Jugendjahre im sehr religiösen Elternhaus, die besonderen Umstände der ersten Begegnung mit seiner Frau Rebekka, geb. Behn, Tochter eines Wandsbeker Zimmermanns und Gastwirts, oder seine poetisch verfassten “Seitenhiebe“ auf die damalige Obrigkeit, die zwischen den Zeilen seiner Werke zu entnehmen sind.

 

Dass er dabei – wohl auch durch Ereignisse der Franzosenzeit beeinflusst – sehr ernst zu Werke gehen konnte, erfahren wir in seinem Anti- Kriegsgedicht:

 

„`s ist Krieg! - `s ist Krieg!

O Gottes Engel wehre,

und rede Du darein!

`s ist Krieg und ich begehre 

nicht Schuld daran zu sein.   (5 weitere Verse)

 

Pommerening blätterte dabei zielgenau in seinem kürzlich erschienenen Bildband “Matthias Claudius“ und förderte Passagen zutage, die u.a. die Distanz Claudius zu Goethe und seine Nähe zu Lessing und Herder bezeugen. Den Einstieg als Redakteur des “Wandsbeker Boten“, der seinen Weltruf begründete, hatte ihm der reiche Überseekaufmann und Sklavenhändler Schimmelmann ermöglicht. Wohlhabend ist Claudius in mehreren Anstellungen nicht geworden. Wenn ihm von Förderern nicht mehrfach geholfen worden wäre, hätte er seine Familie mit fünf Söhnen und sechs Töchtern wohl kaum durchbringen können.

Fotogalerie

Matthias Claudius Vortrag am 16.4.2015

Fotos: Bürgerverein Oldenfelde e.V.